Kopenhagen – Unser Sommer City Trip 2020

Kopenhagen – Unser Sommer City Trip 2020

Die dänische Hauptstadt ist ideal für einen sommerlichen City-Trip. Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – Kopenhagen lässt sich bequem ohne ein Auto erkunden. Wir stellen unser Auto daher recht kostengünstig am Flughafen ab – für insgesamt 14 Tage zahlen wir 745 DKK (100 Euro). Den Großteil davon verbringen wir auf den Färöer Inseln, aber knapp dreieinhalb Tage haben wir für Kopenhagen reserviert.

Vom Flughafen fahren wir in 20 Minuten in unser perfekt gelegenes Hotel im Herzen der Stadt. Und auch mit der Ausstattung und dem Stil sind wir mit dem Wakeup Copenhagen Hotel zufrieden. Einzig das Frühstück ist uns etwas dürftig, sodass wir uns lieber in der nahen Bäckerei Bagt selbst versorgen.

Nachdem wir uns im Hotelzimmer eingerichtet haben, schlendern wir ein wenig durch die Stadt. Es ist früher Freitagabend und die Bars und Restaurants sind voll. Trotz hoher Alkoholpreise lassen sich die Dänen nicht davon abbringen schon früh in ausgelassene Ausgehstimmung zu kommen. So haben wir es auch schwer einen Platz zum Essen zu erhalten. Mit etwas Glück ergattern wir einen kleinen Tisch bei madklubben – einer dänischen Restaurantkette mit tollem Drei-Gänge-Konzept und feinstem Essen für einen fairen Preis. Uneingeschränkt zu empfehlen!

Die Kleine Meerjungfrau – Abbildungen sind leider urheberrechtlich geschützt.

Am nächsten Tag starten wir das klassische Sightseeing-Programm. Uns zieht es ans Wasser! Nachdem wir das Kastell von Kopenhagen umrunden stehen wir auch schon vor dem wohl bekanntesten Wahrzeichen der Stadt: Den Lille Havfrue – Die Kleine Meerjungfrau. Die wirklich eher kleine Bronzefigur nach dem berühmten Märchen von Hans Christian Andersen ist wohl für jeden Kopenhagen Touristen ein Muss. Und ja, es ist schön die Figur vor dem glitzernden Wasser zu sehen. Einzig das gegenüberliegende Industriehafengebiet trübt oftmals einen perfekten Fotomoment.

Gevion-Springbunnen vor der St. Albans Church in Kopenhagen

Nicht nur wegen der Kleinen Meerjungfrau lohnt sich aber ein Abstecher hierhin. Auch die unmittelbare Umgebung ist sehenswert.  Schon der Gefion Springbrunnen ist wunderschön und hat jede Minute Aufmerksamkeit verdient. In gerader Linie geht es vom Springbrunnen zur Stadtresidenz der dänischen Königin – Schloss Amalienborg.

Immer um 12 Uhr – Wachwechsel der königlichen Leibgarde

Auch wenn der wuchtige Bau nur wenig mit der märchenhaften Vorstellung einer Königin gemein hat, ist die schiere Größe doch beeindruckend. Die patrouillierende königliche Leibgarde erinnert mit ihren Bärenfellmützen an ihre britischen Kollegen. Etwa gegen 12 Uhr vollzieht sich auf dem Schlossplatz täglich ein Schauspiel, was viele Touristen anlockt:  Der Wachwechsel der Leibgarden. Auch wenn dieser Großteils aus regungslos verharrenden Soldaten besteht, sollte man das etwa 25 Minuten dauernde Schauspiel gesehen haben. Selbst wenn man gegen Mittag nur in der Innenstadt umherschlendert, kann man sich dem Wachswechsel kaum entziehen, denn die Soldaten ziehen sowohl auf dem Hin- und Rückweg geradewegs durch die Straßen Kopenhagens. Und müssen sich auch an rote Ampeln halten!

Das schönste Schloss der Stadt – Rosenborg Slot

Wir folgen den Soldaten Richtung Frederiks Kirke und machen eine kleine Pause im Hotel. Ausgeruht und auf der Suche nach einem Mittagssnack geht es für uns weiter Richtung Schloss Rosenborg. Dieses erinnert schon eher an Märchenschloss und ist für uns das schönste Schloss in Kopenhagen. Uns zieht es aber zu den Torvehallerne. Zwei überdachte Markthallen mit allerlei Lebensmittel- und Street-Food-Ständen. Ein toller Ort, an dem es viel zu sehen und entdecken gibt. Wir erleben die dänische Küche mit ihrem Klassiker, dem Smørrebrød. Das belegte Brot gibt es in zahlreichen Varianten und ist mit etwa 8 – 12 Euro doch recht teuer. Trotzdem auch ein Must-Try im Dänemarkurlaub. Unsere Variante mit Chicken Salad und Bacon schmeckt auf jeden Fall.

Smørrebrød – Ein dänischer Klassiker

Gut gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg. Nach dem Besuch des sehr schön angelegten Botanischen Garten zieht es uns durch die Innenstadt mit typischen Einkaufsstraßen europäischer Städte bis zum Rathausplatz – dem Rådhuspladsen. Direkt gegenüber befindet sich der zweite wohl bekannteste  Touristenmagnet von Kopenhagen – der Tivoli. Wir genießen den Freizeitpark allerdings nur von außen. Wir sind ob es anstehenden Corona-Test auf den Färöer in wenigen Tagen recht vorsichtig, was Menschenmassen angeht und sehen gerade im Tivoli eine unnötige Gefahr. Die einzigen Maßnahmen der Dänen im Sommer sind nämlich aufgestellte Desinfektionsspender und der Bitte doch ein bisschen Abstand zu halten.

Der Vorplatz des Christiansborg Schloss in Kopenhagen

Mit mittlerweile doch recht müden Füßen zieht es uns wieder Richtung Hotel. Es geht vorbei am gewaltigen Schloss Christiansborg und der sehenswerten ehemaligen Börse von Kopenhagen.  Weiter an der Hafenpromenade entlang erreichen wir das Unterhaltungsviertel Nyhavn.

Hier ist immer was los – Nyhavn

Mit seinen bunten Häusern darf der Anblick in keinem Kopenhagen-Reisekatalog fehlen. Restaurant reiht sich hier an Restaurant. Die Preise sind moderat und liegen nicht weit über dem dänischen Niveau. Sicherlich kein Geheimtipp, aber hier kann man den Tag gut ausklingen lassen. Für ein kühles Getränk empfehlen wir aber doch eher die Tipsy Mermaid an der Hafenpromenade!

Ein alternatives Stück Kopenhage – Freistadt Christiania

Den nächsten Tag lassen wir etwas ruhiger angehen. Wir besuchen die Freistadt Christiania. Am Sonntagmorgen sicherlich nicht allzu aufregend, da das Leben in diesem eigentümlichen Stadtteil noch nicht in Fahrt gekommen ist. In der alternativen Wohnsiedlung gelten eigene Regeln, der dänische Staat hält sich zurück und duldet die Selbstverwaltung der Bewohner. Besonders deutlich wird dies am doch überall präsenten Verkauf und Konsum von Cannabis. Entsprechende Pflanzen dienen als Wegbepflanzung, Händler bieten nicht nur Raucherzubehör an und ein süßlicher Duft liegt uns in der Nase. Sicher eine Form von Freiheit, doch für uns eher gewöhnungsbedürftig. Wer meint Kopenhagen sei wie Amsterdam, nur ohne Kiffen, wird hier eines besseren belehrt.  Aber aufgepasst! Auch in der Vergangenheit gab es schon Polizeirazzien und Besitz von Haschisch ist weiterhin illegal.

Die Heimat des FC Kopenhagen

Für Sonntagabend steht ein in diesen Tag seltenes Programm an: Groundhopping. Während in Deutschland die Bundesliga zu der Zeit noch mit Geisterspielen unterwegs ist, findet der letzte Spieltag der dänischen Superliga mit Zuschauern statt. Ein paar Tage zuvor besorgen wir uns Tickets im freien Verkauf und so sitzen wir mit jeweils einem Platz Abstand zu allen Seiten im Kopenhagener Parken. Der FC Kopenhagen gewinnt mit 2:1 gegen den FC Nordsjælland vor 7.466 Zuschauern. Ab und an kommt etwas Stimmung auf und lässt erahnen, wie dies unter normalen Bedingungen wäre. Zufrieden laufen wir im Sonnenuntergang zurück zum Hotel.

Hinsetzen und beobachten – Der Zoo in Kopenhagen

Für den letzten Tag in Kopenhagen haben wir uns den Besuch im Zoo ausgesucht. Der ältestes Tiergarten Europas liegt etwas außerhalb und so nehmen wir zum ersten Mal wieder die U-Bahn. Für Aufsehen sorgte vor einigen Jahren die Tötung einer Giraffe aus Zuchtgründen mit anschließender Fütterung an die Löwen. Auch wenn das Töten von Tieren nie schön ist, ist dies nun mal der „Circle of Life“ und niemand wird verlangen Löwen vegetarisch zu ernähren.

Verspielt – Eisbär im Zoo Kopenhagen

Frische Luft und Abstandsmöglichkeiten sollten im Zoo für Corona-Sicherheit sorgen. Wie schon beim Schloss Egeskov gilt das Programm der dänischen Regierung auch hier und der Eintrittspreis kostet nur die Hälfte. Dementsprechend war der Zoo gegen Mittags schon richtig voll. Gut, dass wir schon pünktlich zur Öffnung morgens da waren. Und auch da bildete sich schon eine Schlange.  Nach Tallinn, Helsinki und Singapur sind wir nun also zum vierten Mal im Urlaub im Zoo. Und es lohnt sich. Schöne große Anlagen mit Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere. Unsere Highlights sind die Eisbären und der Große Panda, auf Dänisch Isbjørn und Bambusbjørn. Äh, ja, wie auch sonst.  

Der Bambusbjørn

Vor allem für Jonas waren die Pandas das Argument für den Zoobesuch! Während es in Singapur eine eigens klimatisierte Halle für die schwarz-weißen Tiere gab, sind diese in Kopenhagen direkt im Außengehege zu beobachten und auch etwas munterer als ihre Artgenossen in Singapur. Nachdem der Zoo sich weiter mit Menschen füllt, treten wir den Rückweg an. Schön war’s.

Nun heißt es Abschied nehmen von Kopenhagen. Das einzige, was wir wieder sehen werden ist der Flughafen, denn von dort treten wir nach der Rückkehr von den Färöer-Inseln die Rückreise mit unserem Auto an. Wir fahren im Übrigen die komplette Strecke am Stück, natürlich mit Pausen. Spät in der Nacht kommen wir nach über 1000km Fahrtstrecke zu Hause an.  

Die Stadt hat viel zu bieten und wir haben längst nicht alles gesehen. Wir werden wiederkommen!

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