Färöer – Der Norden um Klaksvík

Färöer – Der Norden um Klaksvík

Klaksvík ist als zweitgrößte Stadt der Inselgruppe und – ebenso wie Torshavn – ein guter Ausgangpunkt für verschiedenste Tagestrips. Da das Wetter es wieder mehr als gut mit uns meint – das heißt kein Dauerregen – entscheiden wir uns direkt am ersten Tag in der Gegend dafür, den nahegelegenen Klakkur zu besteigen, so wie es uns unsere Airbnb Gastgeberin empfohlen hat.

Der Blick vom Klakkur

Im Tal ist es zwar wieder ultra nebelig, aber wir sind guter Hoffnung, dass der Nebel schnell verschwindet und wir ein weiteres Mal die Inseln von oben bestaunen können. Der Aufstieg ist dann aber doch ziemlich steil und durch die Feuchtigkeit in der Luft auch ziemlich rutschig. Immer wieder verschwindet die Stadt, alles links, rechts und hinter uns in den dichten Wolken. Der Weg ist auch noch nicht ganz fertiggestellt und am Anfang finden wir einen riesen Kieshaufen mit der Bitte, den Wanderweg bei jedem Aufstieg eigenständig fertigzustellen. Gesagt getan: Wir schnappen uns ein paar Hände Steine uns lassen sie nach und nach fallen.

Typisch! Schafe auf dem Weg zum Gipfel

Anfangs haben das wahrscheinlich schon viele andere vor uns getan, aber je mehr Meter wir machen, umso schlammiger werden die Pfade. Aber uns schreckt so etwas nicht ab und dafür werden wir oben angekommen mit einem tollen Ausblick belohnt. Wäre der Wind nicht so eisig und beißend, hätten wir sicherlich noch etwas länger verweilt. So bleiben wir etwa eine halbe Stunde und genießen den Blick auf Klaksvík und bestaunen die Wolken, die die Stadt immer wieder kurz verschluckt.

Ein schönes Örtchen – Kunoy auf Kunoy

Nach einem steilen und rutschigen Abstieg geht es mit dem Auto nach Kunoy auf der gleichnamigen Insel. Der Weg dorthin führt durch einen einspurigen Tunnel (!), der noch dazu unbeleuchtet (!!) ist. Ein wahres Abenteuer! Durch das schmucke Örtchen führt ein schöner Wanderweg, der sich unter anderem auch durch ein kleines Wäldchen schlängelt. Und tatsächlich sind Bäume auf den Inseln eine wahre Rarität!

Groundhopping auf den Färöer

Am Nachmittag ist dann Fußball in Norðragøta angesagt! Das „Stadion“ des Erstligisten erinnert zwar eher an einen deutschen Amateurverein, aber die Erfahrung, vor Ort ein Fußballspiel live zu sehen, ist schon ziemlich cool. Alles ist irgendwie heimelich. Die meist männlichen Fans tragen die Farben der Mannschaft und verfolgen von der Tribüne aus das Spiel. Die Frauen verkaufen drinnen Snacks und Kaffee, sind aber nicht weniger euphorisch mit dabei. Gespielt wird auf Kunstrasen, was bei dem Wetter auch voll und ganz nachvollziehbar ist. Es nieselt nämlich schon wieder ununterbrochen. Der Kaffee für 10 dänische Kronen wärmt ein wenig und wenn man mit den Einheimischen ein wenig ins Gespräch kommt, gibt’s den zweiten Kaffee mit etwas Glück sogar gratis. Die Heimmanschaft Víkingur Gøta gewinnt mit 6:0 gegen EB/Streymur. Schön wars!

Sarpugerði – die Heimat von Víkingur Gøta

Den folgenden Tag starten wir mit einer kleinen Shoppingtour. Immerhin brauchen wir noch ein Souvenir. In Torshavn waren die Möglichkeiten irgendwie ziemlich rar gesät. Zwar gab es im Visitorcenter der Hauptstadt ein paar Kleinigkeiten, aber wirklich angelacht hat uns dort nichts. Also versuchen wir unser Glück in Klaksvik und wir haben auch schon etwas ganz Konkretes im Sinn. Auf den Inseln wimmelt es nur so vor Schafen also ist es naheliegend, dass wir uns ein Souvenir aus Schafswolle gönnen. In einem kleinen Lädchen speziell für Wollartikel werden wir fündig. Ein paar Handschuhe und einen Strickpullover soll es sein. Der Pullover kratzt zwar etwas, hält aber schön warm. Die Handschuhe sind dafür ultra flauschig und bewähren sich schon während unseres Urlaubs.

Ausflug in den Norden

Von Klaksvík aus machen wir uns auch den Weg nach Viðareiði, dem nördlichsten Dorf der Inseln. An der Kirche (laut Infotafel eine der Ältesten auf den Inseln überhaupt), machen wir eine kurze Pause und genießen den Charme des Dörfchens.

Viðareiði hat eine der ältesten Kirche der Färöer Inseln

Danach zieht es uns weiter nach Múli, ein ehemals ehemals bewohnter Ort auf der Insel Borðoy. Auch hier gibt es eine Infotafel mit einem kurzen Wanderweg. Kaum dort angekommen werden wir von einem süßen „Schäfershund“ begrüßt, der eine Scheibe trockenes Brot als persönlichen Vorrat vergräbt. Wir nennen den Hund liebevoll Múli, immerhin braucht er einen Namen, da er uns auf Schritt und Tritt während unserer Wanderung schwanzwedelnd verfolgt. Múli ist ganz wild darauf, mit uns „Hol das Stöckchen“ zu spielen. Leider gibt es auf den Färöer soetwas wie Stöckchen nicht. Er schleppt dafür alle möglichen Gegenstände, die er zwischen die Zähne bekommt an und legt sie uns brav vor die Füße.

Unser Begleiter in Múli

Am Ende unseres Weges entdecken wir ein kleines Möwenküken an den Klippen und verweilen ein wenig, während Múli noch immer Steine anschleppt. Wir wandern zurück und Múli findet sein Herrchen wieder. Für uns geht es weiter und wir nehmen Abschied von einem tollen Ort. In Klaksvík angekommen machen wir noch einen kleinen Abstecher bei „Fish and Chips Klaksvík“, kaufen uns eine Portion Fish and Chips und regionalen Lachs fürs Abendessen. Das Wetter ist durchwachsen und macht keine Lust auf weitere Ausflüge. Wir entschließen es, den Tag entspannt ausklingen zu lassen und machen uns kurzerhand auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft, dem Tiny House in Sandavágur auf der Insel Vágar.

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