Malta – Ein Kleinod im Mittelmeer

Malta – Ein Kleinod im Mittelmeer

Amüsiere dich, denn es gibt nichts in der Welt, das wir unser Eigen nennen können.

Maltesisches Sprichwort

Unser Trip nach Estland 2016 war toll, aber leider viel zu kurz. Es dürstete uns daher im November schon wieder nach Urlaub. Die Herbstmonate in Deutschland sind trist, grau und schmuddelig. Was gibt es also Besseres,  als ein Trip in ein Land, dass genau zu dieser Zeit mit täglich 5 Sonnenstunden und einer durchschnittlichen Temperatur von 18 ° Celsius aufwarten kann? Malta ist also wie dafür gemacht, im November bereist zu werden, um ein wenig Energie und Sonne zu tanken. Und noch dazu sind die Flüge unverschämt günstig in der Nebensaison.

Wir haben uns für einen 5-tägigen Trip über die kleine Insel entschieden. Nach unseren Recherchen vorab haben wir uns außerdem ganz bewusst gegen einen Mietwagen entschieden. In unterschiedlichen Blogs und in Reiseführern wurde von dem guten Busnetz auf Malta geschwärmt, und das auch zu Recht! Ein Ticket kostete uns 1,50 Euro und wir konnten damit 2 Stunden lang fahren wie wir lustig waren. Die Busse sind erstaunlich pünktlich, schnell unterwegs und Haltestellen gibt es auch fast überall. Man muss nur wissen, dass man den Bus ranwinken muss, denn von alleine hält der Bus nicht, nur weil man an der Bushaltestelle wartet. Außerdem sind die Busse auf Malta ziemlich zügig unterwegs und es herrscht Linksverkehr. Wir sind das ein oder andere Mal beim aus dem Fenster schauen zusammengezuckt, weil die Kurven geschnitten wurden oder ein anderes Auto unserem Bus ziemlich dicht kam.

Innenraum der St. Johns Co-Cathedral in Valetta

Wir haben unsere Unterkunft in Sliema mit Blick auf die Silhouette Valettas. So beginnen wir vom unsere auch Tour in Maltas Hauptstadt. Valetta gefällt mit ihren steilen Gassen und den schönen Aussichtspunkten auf die Bucht. Ein absolutes Highlight ist die die St. Johns Co-Cathedral, die von außen unscheinbar wirkt, aber von innen traumhaft schön ist.

Tempel von Ħaġar Qim

Schon am ersten Tag besuchen wir die Tempel von Tarxien. Das nahe gelegene Hypogäum von Ħal-Saflieni wurde leider gerade restauriert und blieb für uns geschlossen.  Ħaġar Qim und Mnajdra – zwei überdachte Tempelanlagen mit einem informativen Visitorcenter –  besuchen wir am nächsten Tag. Besonders beeindruckend ist für uns zu sehen oder vielmehr zu erahnen, wie riesige Felsbrocken damals bewegt und genau zu Sonne ausgerichtet wurden. Zu Recht sind die Tempel von Malta UNESCO Weltkulturerbe.

Fahrt zur Blauen Grotte

Ebenso machen wir noch einen Ausflug zur Blauen Grotte. Dorthin geht es nur mit einem kleinen Bötchen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Das Wasser ist unglaublich klar und azurblau. Außerdem steht noch eine kleine Wanderung an den Dingli Cliffs an; der höchst gelegene Punkt auf der Insel. Die sandfarbenen Klippen sind beängstigend steil, aber definitiv einen Besuch wert.

Kirche in Mdina

In Rabat besuchen wir unteranderem die St. Agatha’s Catacombs. In den Katakomben bekommen wir Jahrhunderte alte Fresken der Christen zu sehen, die allerdings in unterschiedlichen Auseinandersetzungen mit Muslimen ziemlich zerwetzt aussehen. Spannend ist es alle Male, wenn man sich etwas für die Historie des Landes und Archäologie interessiert. Abends machen wir noch einen Abstecher nach Mdina, einer umrandeten Festungsstadt mit ganz besonders viel Charme. Die Gassen sind eng und die Sandsteinhäuser kommen gerade bei der abendlichen Sonne toll zur Geltung.

Azure Window auf Gozo

An unserem vorletzten Tag wollen wir uns noch die kleinere Insel Gozo erkunden. Auch dorthin fahren regelmäßig Busse und Fähren und wir genießen den Ausblick über die Insel während der etwa eineinhalbstündigen Fahrt. Die Bustickets von Malta haben auch hier ihre Gültigkeit. Wir starten in Xlendi und vagen eine aus unserem Reiseführer als Highlight deklarierte Wanderung zum Azure Window.  Damals war es noch ein absolutes Muss für jeden Touristen, der sich nach Malta verirrt. Leider gibt es diese tolle Felsformation seit März 2017 nicht mehr. Ein Sturm hat sie einfach ins Meer gerissen. Unsere Vermutung: Sorglose Touristen tragen Mitschuld daran. Überall standen Schilder, dass man die Formation nicht betreten soll, um Schäden am fragilen Sandstein zu vermeiden. Wir haben uns daran gehalten und den Anblick aus der Ferne genossen. Viele andere Touristen leider nicht.

Wir beenden den Tag mit einem Besuch in einer Zitadelle in Victoria und fahren dann ganz unproblematisch mit Bus und Boot wieder zurück nach Sliema.

Lower Barrakka Gardens Valetta

Unseren letzte Tag verbringen wir nochmals in Valetta und mit einem kleinen Ausflug zum Strand in der Golden Bay. Die Temperaturen laden jedoch nicht mehr zum Baden ein.

Unser Fazit: Gerade wenn man Gegen Ende des Jahres etwas Sehnsucht nach Urlaub, gutem Wetter und auch Kultur hat, sollte man einen Kurztrip nach Malta in Erwägung ziehen. Wir hatten Sonne pur, schön warm war es auch und Malta hat für fast jeden Reisetypen etwas zu bieten.  5 Tage waren für uns genau richtig. Wir hatten keinen Stress und haben viel gesehen. Unsere absolute Empfehlung:  Auf die öffentlichen Buslinien zurückgreifen, um von A nach B zu kommen. Das ist nämlich nicht nur unglaublich unkompliziert und günstig, man sieht die Insel aus dem Bus heraus auch noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel.

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